Unser letzter Tag in Ruanda startete um 7 Uhr mit dem letzten gemeinsamen Frühstück 🍳. Nachdem wir uns gestärkt hatten, packten wir unsere Reisekoffer in einen gemeinsamen Raum, um sie für Flug am Abend schnell griffbereit zu haben.
Unser erste Station war die Volkswagenfabrik in Kigali, die im neu angelegten Industriegebiet der Stadt liegt. Auf der Fahrt dorthin konnten wir sehen, dass wie in vielen Regionen der Stadt, sehr viel gebaut wird, man kann die Aufbruchstimmung richtig spüren. In der Fabrik angekommen wurden wir vom General Manager und dem Supervisor freundlich empfangen, die uns den Aufbau der Anlage, die Produktionskapazitäten, Verkaufsstrategien und Automodelle 🚘 vorstellten. Dabei bekamen wir auch ein Modell zu sehen, dass es bei uns in Deutschland nicht zu kaufen gibt, den Teramon. Diesen gibt es nur für den amerikanischen und afrikanischen Markt. Die Autos werden nicht komplett in Kigali produziert, sondern von Südafrika mit dem Schiff nach Daressalam und per Laster in die ruandische Hauptstadt gebracht. Volkswagen testet dort auch gerade ein neues Car-Sharing-Projekt aus, das wegweisend für den amerikanischen und europäischen Markt sein soll. Dabei werden auch Elektroautos mit Unterstützung von Siemens im Modell Golf verwendet, diese Flotte soll auch weiter ausgebaut werden. Nach der Verabschiedung bekamen wir von Domi und Noel weitere Firmen gezeigt, die sich dort angesiedelt haben und wichtig für die Entwicklung des Landes sind.
Danach steuerten wir ein weiteres Kinder-Projekt im gleichen Stadtteil, „Les enfants de dieu“ in Gasabo an. Es wurde in den 60er-Jahren von einem indischen Geschäftsmann gegründet, der Straßenkindern helfen wollte. In den folgenden Jahrzehnten vergrößerte sich die Organisation, gerade nach dem Genozid gab es sehr viele Kinder, die ihre Eltern verloren hatten. Momentan sind 52 Kinder untergebracht, die innerhalb eines halben Jahres wieder an das Leben an einem festen Ort gewöhnt werden, danach kommen sie bestenfalls in ihre eigene Familie zurück und gehen wieder zur Schule. Die Unterstützung reicht bis zu einem Beginn eines Studiums mit staatlicher Förderung. Auf dem Komplex befinden sich mittlerweile zwei Schulungs- und Verwaltungsräume, eine Bibliothek, Schlafsäle, eine Küche, sanitäre Anlagen, ein Kunstsaal und eine Schneiderei. Die beiden letzten Einrichtungen sollen dem Projekt helfen, Einkommen zur Unterstützung des Projekts zu verdienen.
Nach einer herzlichen Verabschiedung fuhren wir anschließend zu einem kleinen Kunsthandwerksmarkt, wo wir uns noch letzte Mitbringsel für daheim kaufen konnten. Nach unseren Einkäufen ging es in eine Einkaufs-Mall, wo wir zu Mittag aßen. Anschließend kehrten wir ins Hotel zurück, um unsere geschneiderten Kleider zu bekommen. Nachdem wir diese erneut anprobiert hatten, verpackten wir alles und luden die Koffer in den Bus, um gegen 17.45 Uhr in Richtung Flughafen aufzubrechen. Dort angekommen mussten wir durch strenge Sicherheitskontrollen, um das Gelände zu erreichen. Am Eingang verabschiedeten wir uns unter Tränen von Domi und Noel, die uns in den letzten beiden Wochen umsorgt hatten. Der Abschied ist uns allen sehr schwer gefallen.
Am Flughafen erfuhren wir, dass es Probleme mit unserem Anschlussflug von Amsterdam nach Frankfurt gibt. Wegen des Orkans “ Sabine“ wurde dieser Flug annulliert. Der Flug von Kigali startete zwar planmäßig, wo wir allerdings in Europa landen würden, war unklar.
Es blieb also spannend…..